Da sich meine Schreibwerkstatt für Sonntag eine Einheit zum Thema Dialog gewünscht hat, machte ich mir gerade mal wieder Gedanken dazu, wie man einen guten Dialog schreibt und welche Möglichkeiten man bei der Gestaltung hat.
Dabei fiel mir die „Sagtegophobie“ auf, die viele (gerade angehende) AutorInnen mitbringen. Es ist durchaus statthaft, hier und da auch mal „sagte er“ oder „sagte sie“ zu schreiben. Es muss nicht immer gegrunzt, gegrantelt, geseufzt oder gehaucht werden. Wenn der Dialog selbst gut geschrieben ist, wird auch dreimal hintereinander „sagte er/sagte sie“ verziehen, meist sogar überlesen.
Wenn man die Art, wie eine Figur etwas ausdrückt, unterstreichen will, darf natürlich auch „gebellt“, „gekrächzt“ oder „drohend geflüstert“ werden. Aber wenn es einfach nur gesagt wird, dann darf auch das da stehen. Vor allem wenn sonst auf zwei Seiten Dialog ein komplettes Ballett aller erdenklichen Sprecharten getanzt wird 🙂
Aber gute Diaologe zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie oft gar keine Zuordnung mehr brauchen, weil die Figuren so unverwechselbar sind. Wie man das erreicht, verrate ich euch dann im nächsten Schreibtipp 😉
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Ja, man hat es uns damals in der Schule eben beigebracht, dass ein ständiges „sagte“ zu langweilig wäre.
Allerdings merkt man später schnell, dass ständiges Umschreiben eben gezwungen wirkt. Ich verwende „sagte“ alle paar Zeilen mal, der besseren Orientierung wegen, oder um andere von den Sprechenden getane Dinge hinzuzufügen. Aber im Prinzip sollte schon ersichtlich sein, wer gerade spricht.