Wie immer lernt man das Schreiben am besten durch’s Schreiben. So auch bei den Dialogen. Folgende Schreibübungen finde ich sehr lohnenswert, wenn man gezielt an der eigenen Fähigkeit feilen möchte, Dialoge flüssig und realistisch zu verfassen:
1) Tipp, du bist!
Sucht euch einen Partner, mit dem ihr diese Übung zusammen macht (das geht auch hervorragend per E-Mail). Die Aufgabe ist es, einen schriftlichen Dialog zu führen, so, wie er später auch in einem Buch stehen könnte. Also ohne Smileys usw. Das Thema kann frei gewählt werden. Wichtig ist, dass nicht während des Schreibens über das Schreiben diskutiert werden darf. Erst wenn der Dialog beendet ist (oder ihr ein paar Seiten zusammen habt), schaut ihr euch die Sache gemeinsam an und besprecht sie.
In der Ausbaustufe schreibt ihr den Dialog nicht als ihr selbst, sondern entwickelt im Vorfeld eine Figur, aus deren Sicht ihr den Dialog führt.
2) Bäumchen wechsel dich
Schreibt eine Dialogszene zwischen euch und einer eurer Figuren zu einem Thema, das dieser Figur gemäß eurer Konzeption wichtig ist. Setzt euch hierbei ein Zeit- oder Zeilenlimit. Danach schreibt ihr den Dialog erneut, mit dem gleichen Thema, aber diesmal unterhalten sich zwei Figuren miteinander.
Auf diese Weise kann man zum einen einen genaueren Begriff von den eigenen Figuren bekommen, wie sie „ticken“; zum anderen übt es die Fähigkeit, in den verschiedenen Stimmen der Figuren zu schreiben.
Soweit zum Themenblock „Dialoge“. Und im nächsten Schreibtipp machen wir dann die Pandorabüchse der Szenengestaltung auf.
Alle Schreibtipps findet ihr hier. Diese und andere Themen behandele ich übrigens auch im Januar in meinem Seminar „Wie schreibe ich ein Buch?“